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Geschichte meiner eigenen Ahnenforschung

Durch Zufall bin ich, Holger Ruof, zu diesem Projekt gekommen.

Angefangen hatte alles damit, dass ich Anfang 2016 bei Google nach meinem eigenen Namen suchte. Dabei bin ich zufällig über die Seite "Namensverteilung des Namens Ruof in Deutschland": http://www.verwandt.de/karten/absolut/ruof.html gestolpert.

Natürlich gibt es in Deutschland noch einige Ruofs und so ist mir wieder eingefallen, dass ich über meine Familie und die Ahnen so gut wie gar nichts weiß. So habe ich angefangen nach meinem Uropa zu suchen. Das Problem an der Sache war, dass ich nicht einmal seinen Vornamen kannte.

Stochern im Heuhaufen bei Nebel

Aufgrund dessen habe ich das Wort "Ahnenforschung" gegoogelt und über Umwege die Seite Familysearch ( https://familysearch.org/) entdeckt. Da ich keinerlei Anhaltspunkte hatte, außer den Nachnamen RUOF meines Uropas und den Wohnort meines Opas, war das natürlich ein Stochern im Heuhaufen.
Doch das Glück war auf meiner Seite. In den Suchergebnissen von Familysearch war tatsächlich ein Eintrag eines RUOF mit mir unbekanntem Vornamen zwischen abertausenden von anderen. Der Geburtsort und der Sterbeort erregten meine Aufmerksamkeit. Geboren in Winnenden und gestorben in Neustadt. Die Daten passten auch und somit war der Anfang gemacht. (siehe hier - Direktlink ->)
Noch mehr Glück hatte ich jedoch, dass sogar der Name seines Vaters und dessen Ehefrau, also der Mutter meines Uropas standen. Das war einfach zu schön, um wahr zu sein. Der Grundstein war gelegt und ich war happy :-)

Weitere Erfolgserlebnisse, die dann Rückschläge waren

Nachdem ich den Namen meines Urur-Opas wusste, ging die Suche natürlich weiter. Schnell fand ich einen geeigneten Eintrag mit passenden Geburtsdaten. So landete ich schließlich in Obertürkheim, wo ich mich dann dort durch die Verwandtschaft forschte und schon einen stattlichen Stammbaum angelegt hatte. Diese Recherche und die investierte Zeit hätte ich mir allerdings sparen können, da ich die falsche Person erwischt hatte, wie sich später heraus stellte. Name, Geburtsdatum usw. passten zwar wunderbar zusammen, aber es war dennoch nicht mein Urur-Opa.

Wie ich letztlich diesen Irrtum bemerkt habe weiß ich leider nicht mehr genau. Ich denke es hing damit zusammen, dass ich dann bei http://www.ancestry.de auch auf die Suche gegangen bin und dort einen noch passenderen Urur-Opa gefunden hatte. Es gab keine Zweifel. Dort waren die Daten der Heirat mit seiner Frau und die Familienmitglieder hinterlegt. Das widersprach der Spur nach Obertürkheim und blieb in Winnenden hängen.

Dadurch hatte ich einen Neuanfang und war endlich auf der richtigen Spur.

Die weitere Suche war dank der Datenbank bei Ancestry.de erheblich einfacher. Nunja, was man so unter einfach versteht.
Die Suche gestaltete sich dann doch schwieriger als angenommen und war ein Glücks- und Puzzlespiel. Die Namen wurden teilweise von den Digitalisierern bis zur Unkenntlichkeit übersetzt.
Ruof, Ruoff, Kuof, Knoff, Ruff, Rusf, Ruaf, Runff, Runfte, Knöf usw..

Hinzu kommt noch, dass in den Kirchenbüchern hinter die Nachnamen für männliche Personen ein "en" gesetzt wurde und bei den weiblichen Personen ein "in". Ruofen, Ruofin, Ruoffen, Ruoffin, Ruffen, Ruffin usw.

Deswegen hatte ich in den Suchoptionen teilweise nur nach den Vornamen und direkt im Ort nach Einträgen und Kirchenbüchern Ausschau gehalten. Beispiel Suchbegriff: "Jakob Ulrich" .... oder "Jacob Ulrich" in Winnenden. Natürlich gab es davon über die Jahrhunderte viele tausende und ich musste viele viele Seiten mit Ergebnissen durchblättern, bis eine Jahreszahl passte oder der Name im Entferntesten mit Ruof ähnlich war oder Haushaltsmitglieder in den Einträgen zu dem Gesuchten passten.
Manchmal waren dann auch Zufallsfunde von anderen Familienmitgliedern mit dabei. Eine elendige Such-, Knobel- und Puzzlearbeit. Allerdings ist das genau mein Metier. Suchen, forschen, knobeln, Verbindungen herstellen, logisch denken.

Nichtsdestotrotz ging eine Menge Freizeit für den ganzen Spaß drauf und auch so manch schlaflose Nacht. Das Fieber hatte mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

Irgendwann war dann doch ein stattlicher Stammbaum meiner Ahnen vor sich hingewachsen. Nun hatte ich ein Problem. Die verstorbenen Ahnen und deren Familien hatte ich zurück bis ca. ins Jahr 1610 zusammen, aber die lebende Verwandtschaft fehlte noch zu 98%.

Es blieb mir nichts anderes übrig, als Kontaktadressen im Internet zu suchen. Im Telefonbuch wurde ich fündig und bei manchen Vereinen. Also die ganze Verwandtschaft angerufen und angeschrieben, die ich finden konnte. Ich kam mir langsam vor wie ein Stalker und hatte das Gefühl, dass ich die ganzen Leute kirre machte. Hoffentlich war das nur ein Gefühl, da ich ja jeden nur vereinzelt kontaktiert hatte und das "kirre" nur in meinem Kopf war, weil ich dauernd am Telefonieren und Schreiben war.

Wie gut, dass ich so eine nette Verwandtschaft habe, die alle sehr zuvorkommend, interessiert und hilfsbereit waren und sind :-)

Nach über 40 Jahren ohne Kontakt hatte ich da schon meine schlimmsten Befürchtungen. Aber nun ist der Großteil überstanden und den Rest schaffe ich auch noch...

[Update 09.05.2016]
Nachdem ich in der vergangenen Woche, am Montag 02.05., doch so meine Zweifel bekam, ob ich mit Gustav Adolph Ruof den richtigen erwischt hatte, da er eigentlich nur als Adolf Ruof bekannt war, habe ich noch etwas nachrecherchiert.

Zum Glück wurden meine Zweifel im Forum von Ahnenforschung.net ausgeräumt. Dort wurde erklärt, dass bis ins 19. Jahrhundert die Vornamen willkürlich in die Kirchenbücher geschrieben wurden und selbst der dritte Vorname als Rufname gelten konnte. Oder der zweite Vorname oder eben der erste Vorname.

Beispiel: Gustav Johann Adolf Ruof hätte in seinem weiteren Leben  Gustav Ruof oder Johann Ruof oder Adolf Ruof heißen können.

Ganz schön harte Nüsse, die man bei dieser Thematik manchmal vorgesetzt bekommt.
Aber jetzt dürfen alle beruhigt sein. Unser Opa, Uropa, Ururopa usw. wurde tatsächlich mit dem Namen Gustav Adolph Ruof getauft und hieß dann Adolf Ruof.

 

Holger Ruof

 

 

 

 

 

(Stand: 16.04.2016)

 

 

 


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Rolf Ruoff schrieb am 06.10.2019 um 15:08
Da haben Sie ja ganz schön abgeschrieben aus der Publikation meines Verwandten Michael Ruoff. Sie sollten ihn zumindest als Quelle nennen. Sein Manuskript steht unter copyright seit 1978/1998/2018. Er erlaubt aber Zitierungen mit Quellennennung.
Hallo Rolf Ruoff. Das stimmt. Wobei es sich ja nur um den Text vom Abt Melchior handelt. Ansonsten sind das nur Einzelzitate. Ich stehe mit Michael Ruoff in regem Mailkontakt und er kennt diese Seite. Die Quellen und sein Name stehen eigentlich immer dabei. Ich schaue aber gerne noch einmal durch.
Inge Ruof schrieb am 07.06.2016 um 14:46
Holger, ganz große Anerkennung und Lob für deine gelungene Arbeit.
Ich hoffe, du kannst bald die neuen Daten einpflegen. :-)